Ich bin dann mal weg ...

Kosten

Da der Urlaub bald zu Ende geht, stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten. Ich habe mal ganz grob überschlagen und eine Zahl im Kopf. Was glaubt ihr, was dieser 6 wöchige Urlaub gekostet hat, mit allen drum und dran. Auflösung gibt es dann, wenn ich wieder zuhause bin und die Zahlen aufaddiert habe. Also, haut rein - abstimmen kostet nichts :-)

Kosten

Mittwoch, 13. Oktober 2010

Tag 36: Sightseeing in Christchurch

Heute morgen hat es bei der Auto-Rückgabe keine Schwierigkeiten gegeben. Es sind genau 3714 km zusammengekommen in 19 Tagen. Zusammen mit der Nordinsel (2852 km) sind es in 35 Tagen 6566 km.

Eine Apollo-Mitarbeiterin hat mich zum Flughafen gebracht, von wo aus ich mit dem Bus in die Stadt zurückgefahren bin. Man erreicht den Flughafen leicht und schnell (mit dem Auto 20 Minuten) und somit ist der Bus mit 7,50$ relativ günstig.

Um kurz vor 9 Uhr bin ich schon wieder an der Cathedral, um die sich hier alles dreht. Ich mache einen Stadtrundgang - vom Reiseführer empfohlen und komme u.a. durch Parks und ins Museum.

Fast jeden Tag um 13 Uhr kommt der Wizard (er hat ein schwarzes Gewand und einen Zauberhut auf), stellt sich auf eine Leiter als Rednerpult und zieht über alles her, was ihm gerade einfällt. Angeblich war er mal Soziologie-Professor.
Ich hatte Glück und der Wizard kam heute. Es war ziemlich lustig, denn er hat über Amerikaner, Kinder, Liebschaften, Bürokraten, Lügen, Religion und was weiß ich alles polemisiert - und das super lustig mit starken Gesten.
Nach einer halben Stunde hat er eine Bibelstelle scheinbar etwas unpräzise formuliert und ist über Jesus hergezogen und ein anderer Gottesredner, der auch scheinbar täglich an dem Platz ist, hat sofort eingegriffen und es entstand sogar ein Handgemenge, so dass die Polizei einschreiten musste. Als sich die Gemüter etwas beruhigten ging es nochmal eine halbe Stunde weiter. Ich habe auch Videos gedreht, die ich von hier aus leider nicht hochladen kann; aber es sind einige Bilder in der Galerie dabei.

Als ich später ins Hostel zurückkam, war ich noch nicht lange zurück und auf dem Bett gesessen, als plötzlich die Wände das Wackeln angefangen hat. Es war nicht schlimm, hat etwa 10 Sekunden gedauert und war genau um 16:44 Uhr. Es war eindeutig ein Erdbeben. Ich hätte geschätzt, dass es ein leichtes Beben war - ich hatte mich ja zu keiner Zeit irgendwie unsicher gefühlt - vielleicht 3.5 - 4 hätte ich geschätzt. Als ich später auf der Geoseite nachgeschaut habe, war tatsächlich um genau der Zeit ein Beben angegeben. Es hatte eine 5 auf der Richterskala!!!! Das hätte ich nicht gedacht. Als ich dann in die Küche gegangen bin und zwei Leute gefragt habe, ob sie was gemerkt hätten, meinten sie: nö. Sie sind während der Zeit rumgelaufen. Interessant, denn wir hatten heute früh bereits eins mit 4.1, das ich auch nicht gespürt habe.

Als ich dann mit der Hostel-Managerin gesprochen habe, hat sie etwas von dem Stark-Beben von vor 6 Wochen erzählt: Da es Nachts war, haben die Meisten geschlafen. Man wurde aufgeweckt, durch einen ohrenbetäubenden Lärm, gemischt aus dem Erdbeben selbst, Gläser und Tassen, die zerbrochen sind, Kamine, die eingefallen sind (es sind immer wieder Steine aufs Dach gefallen, eine ganze Zeit lang), das Holzhaus hat durch das Wackeln natürlich Lärm verursacht, Gegenstände, die sich durch das Beben im Raum bewegt haben (Kühlschrank z.B. war in einem komplett anderen Zimmer) usw. Da wegen Brandgefahr sofort automatisch zentral für ganz Christchurch der Strom abgeschaltet wird, war es Stockdunkel (nicht mal Strassenlaternen waren an) und sie hat erzählt, dass sie versucht haben, sich im Raum zu bewegen und Unterschlupf zu finden durch Umhertasten. Das hat viele Leute verständlicherweise in Schock versetzt und viele klagen jetzt noch über Psychosen. Viele, so erzählt sie, erschrecken sich noch heute zu Tode, wenn z.B. ein plötzliches lautes Geräusch auftritt, weil sie an das Beben erinnert werden. Leute schlafen schlecht, weil die ursprüngliche sichere Oase - das Bett - jetzt nicht mehr sicher ist. Sie erzählt mir, dass sie von nun an immer eine Taschenlampe in Griffweite haben und auch Notrationen an Wasser neben dem Bett stehen haben. Es ist schon verrückt, wie eine Minute (so lange hat das Starkbeben gedauert) eine ganze Stadt verändern kann. Heute Nacht gibt es, so meinte sie, wieder eine Reihe kleinerer Beben auf das 5,0 heute. Das war bis jetzt immer so, dass ein schwereres Nachbeben mehrere kleinere zur Folge hat :-(

Nun soll es aber genug sein, denn Christchurch ist ansonsten eine tolle Stadt mit vielen Attraktionen.

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