Ich bin dann mal weg ...

Kosten

Da der Urlaub bald zu Ende geht, stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten. Ich habe mal ganz grob überschlagen und eine Zahl im Kopf. Was glaubt ihr, was dieser 6 wöchige Urlaub gekostet hat, mit allen drum und dran. Auflösung gibt es dann, wenn ich wieder zuhause bin und die Zahlen aufaddiert habe. Also, haut rein - abstimmen kostet nichts :-)

Kosten

Samstag, 18. September 2010

Tag 12: Ein perfekter Tag in der Bay

Wer kennt das nicht: das Gefühl, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein? So etwas ist mir heute passiert, und zwar den ganzen Tag.

Heute morgen bereits wurde ich von Sonnenstrahlen geweckt. Wow, das kommt nicht oft hier vor. Ich quäle mich aus dem Bett und buche nach dem Frühstücken die Bay of Island Tour. Um 9 Uhr geht's los. Nach kurzer Einweisung und Belehrung, dass wir vielleicht nicht zum "Hole in the Rock" fahren können, da die See zu rau ist, gings los mit dem Versprechen, vielleicht Delphine und ganz selten Wale zu sehen. Nach nur 10 Minuten haben wir die ersten Delphine gesehen. Das war echt cool und ich konnte ein paar gute Bilder von den Tierchen schiessen. Die Bay of Island besteht aus vielen kleinen Inselchen, die sich nett um das Festland schlängeln. Wir haben ein super Wetter erwischt und die See ist teilweise türkis - wie man sich das halt so vorstellt. Der Anblick der Inseln war wirklich traumhaft und überwältigend zugleich. Wir kurven zwischen den Inselchen rum und die See ist relativ ruhig. Dann machen wir uns auf nach "Hole in the Rock". Die Crew meinte, dass es ziemlich weit aufs offene Meer geht und es ganz schön spritzen wird und wir besser unter Deck gehen. Einige Wagemutige bleiben oben. Und es wurde ein abenteuerlicher Ritt über die Wellen. Plötzlich kriegen wir mitgeteilt, dass Orka-Wale um die Ecke sind. Der Kapitän (es war übrigens eine Frau) meinte, man müsse die Wale jetzt verfolgen, sonst kann es passieren, dass sie wieder ins offene Meer verschwinden. Gesagt getan. Und wir haben sie gesehen. Der Wahnsinn. Meist nur die obere Flosse. Es ist wirklich das Grösste auf so einer Tour, diese Tiere zu sehen - nein, es ist das Grösste, die Tiere zu sehen und ein gutes Erinnerungsfoto zu schiessen. Dies war nämlich nicht einfach, denn sie kommen immer nur ganz kurz an die Oberfläche. Ich habs ein paar mal probiert und immer nur die Flosse drauf gehabt. Der Kapitän meinte, wir werden gleich weiter fahren. Und da kommen sie nochmal raus - genau dann, wie ich draufgehalten habe ;-) Hehe, so ein Glück.

"Hole in the Rock" haben wir stattdessen nicht mehr angefahren (ich glaube, es war Urupukapuka), da die See zu rau ist und wir dabei keinen Spass dabei hätten - dafür sind wir länger bei den Walen geblieben. Als Abschluss der Tour sind wir noch auf eine Insel gegangen und hatten sagenhafte Ausblicke. Eine traumhafte Tour.

Auf der Rückfahrt sind wir (ich und zwei nette Hamburger) in Russell ausgestiegen und haben uns da noch etwas umgesehen. Mit der Fähre ging es dann nach einer Stunde bereits wieder zurück nach Paihia.

Jetzt hat es auch angefangen zu regnen - perfekt. Ich fahre nun nach Kerikeri und schaue mich hier noch etwas um. Eigentlich wollte ich hier übernachten - es war aber erst 15 Uhr und ich beschliesse nach Kaitaia zu fahren. Unterwegs bin ich noch einen 13 km Umweg gefahren zur Taupo Bay. Ein Wahnsinnsstrand hat mich dort erwartet. Ich setzt mich auf eine Bank neben eine Rentnerin und wir quatschen ein bisschen.

Ich fahre weiter und bin in Mangonui eingekehrt. Dort gibt es angeblich die landesweit besten Fish'n'Chips (ist mir im Visitor-Center in Kerikeri gesagt worden). Ich komme also dahin und quatsche auch mit der Verkäuferin ein wenig. Sie steht 7 Tage in dem Laden zw. 9-12 h täglich. Wow. Wenn wenig los ist, dann macht sie einfach andere Dinge und geht Hobbies nach. Jedenfalls hat sie mir mit Stolz die Auszeichnungen der Fish'n'Chips Wettbewerbe der letzten Jahre gezeigt. Und es hat wirklich wundervoll geschmeckt. Man ist pappsatt für nur 7,50 $.

Ich fahre weiter und komme an der Cable Bay vorbei. Ein herrliches Fleckchen Erde. Ich stelle mich auf den Parkplatz, habe den Strand vor Augen und esse die restlichen Pommes - die haben da noch besser geschmeckt :-D

Hier die heutige Route nochmal im Überblick.

schwere Stürme in Neuseeland

Nicht schon wieder - die Unglücksserie hier in Neuseeland scheint nicht abzureissen:

Die nette Hostel-Betreiberin hat mir das heute früh schon erzählt, dass das Wetter in Auckland gewütet hat und Bäume und Strommasten gefallen sind, was auch zu Stromausfällen geführt hat. Ich habe es lediglich an der Internet-Verbindung gemerkt, die einfach nicht stabil war gestern. Und noch am Vormittag war ich in Auckland :-(

http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1041154

Freitag, 17. September 2010

Tag 11: Strandtag

Die Überschrift lässt vermuten, dass ich an einem Strand an einem Tag gelegen bin. Ha, weit gefehlt. Ich war an einem Tag an gefühlten 10 Stränden.

Heute früh bin ich vor 8 Uhr losgefahren um dem großen Wochenendsverkehr aus dem Weg zu gehen. Relativ schnell ist man auf der SH1 - die Stadtautobahn, die durch Auckland geht - und wird auch relativ schnell darauf hingewiesen, dass gleich 2$ Maut fällig sind, wenn man auf der SH1 bleibt. Wenn man dies nicht zahlen möchte, oder wenn man (so wie ich) lieber an der Küste fährt, so fährt man auch zügig wieder von der SH1 runter auf den (dann später wieder auf die SH1 mündenden) Twin Coast Discovery Highway. Dieser Twin Coast Discovery Highway ist eine für Touristen ausgeschilderte Route, die die Highlights anfährt. Zu allererst kommt man an den Strand von  Orewa. Es war einer der Schönsten, aber auch am komerziellsten. Ich bin weitergefahren und dachte: Na wenn das so weitergeht, komme ich ja nie oben an. Doch es kommt keiner mehr - der Highway windet sich etwas ins Landesinnere und ich komme nach Warkworth. Dort sehe ich ein iSite und stiefele rein und frage: "Wo sind sie denn eure super Strände. Ich kann sie nicht finden!!". Zieht die nette Dame eine Karte raus und zeichnet 8 Stück ein. Puuh, da habe ich ganz schön was vor mir. Das Wetter war übrigens sagenhaft - ich hatte Glück.

Im weiteren Verlauf klappere ich also die Strände ab. Sie waren alle schön, aber alle anders. Viele waren auch nur über Schotterstraßen erreichbar - war aber alles gut machbar. Hier die Aufzählung in chronologischer Reihenfolge (ich verweise in die Galerie. Die Bilder dort sind ja mit Geotag versehen):
Tawharanui Regional Park
Goat Island Marine Reserve
Pakiri Beach
Mangawhai Heads
Langs Beach
Waipu (kein Bild :-( )

Es war jetzt schon 14Uhr und ich hatte noch ein Stück zu fahren. Ich kommen nach Whangarei. Wieder im iSite frage ich, was man denn hier machen kann. Offensichtlich kannte sie die Frage, denn sie hatte schon alles vorbereitet: In den Stadtkern am Hafen sind ein paar schöne nostalgische Lädchen, ein Aussichtspunkt und ein Wasserfall. Na also - geht doch.

Beim Weiterfahren nach Paiha machte ich auch nochmal in Kawakawa einen Stop. Da gibts ein öffentliches WC - an und für sich nichts ungewöhnliches. Nur das hier ist von keinem Geringerem als Friedensreich Hundertwasser erbaut worden. Er lebte hier viele Jahre und hat das WC nicht nur geplant, sondern auch mitgeholfen beim Bau und der Materialauswahl. Kurz nach der Eröffnung des WCs hat ein Witzbold Marihuana auf dem grasbedeckten Dach des Klos angebaut :-D

Der letzte Stop war heute Paihia, wo ich auch übernachten werde. Daumen drücken, dass morgen das Wetter gut wird, denn morgen möchte ich einen Bootstrip in die Bay of Island machen :-)

Donnerstag, 16. September 2010

Tag 10 - auf dem Weg nach Auckland

Das Kuh-Disaster von Gestern hat dafür gesorgt, dass ich heute Morgen in frische Klamotten schlupfen konnte, denn es hat mir Zeit gegeben zu waschen. Gestern habe ich noch zwei zauberhafte Australierinnen kennengelernt, die gemeinsam für 10 Tage auf Neuseeland-Sightseeing-Tour waren. Die Eine war 67, die Andere 65 Jahre alt. Als sie mich gefragt hat, wie sie eine Antwort im Facebook-Chat abschliesst (ja, sie hatten sogar ihren eigenen Notebook dabei) war ich vollends begeistert. Tolle Ladies.

Da ich wegen zwei ausgefallener Tage nun früher im Reiseplan dran war, dachte ich, ich besuche heute Raglan an der Westküste. Der Reiseführer schlägt eine Route vor zunächst nach Kawhia und dann an der Küste hoch nach Raglan. Es gibt auch unterwegs Einiges zu sehen: Zunächst die Natural Bridge - Wind und Wasser hat in den Felsen einen Bogen modelliert, den man nach einem 5 Minuten-Wanderweg besichtigen kann. Dann war da noch die Piripiri-Höhle. Wer schon in Pottenstein war, der kennt solche Höhlen. Aber niemand kennt sie, wenn er ganz alleine und auch noch ohne Licht da ist. Es war schon ein mulmiges Gefühl, in die Höhle einzutreten. Ich hatte eine Taschenlampe mit - war ja alles Stock-Dunkel. Dann gings weiter zu den Marokopa-Wasserfällen, die sich 20 m über den Fels nach unten schieben. Auf dem Weg nach Kawhia habe ich dann den Abzweig nach Raglan gesehen: Schotterstraße - Mist. Das hatte ich überlesen. 50 km Schotter will ich eigentlich nicht fahren - schon gar nicht bei dem Wetter und mit dem Auto. Ich fahre also erstmal nach Kewhia und da ist absolut nichts für Touristen. In einem Kaffee frage ich nach dem Weg nach Raglan, ob die Schotterpiste machbar ist. Sie haben mir geraten, aussen rum zu fahren - 60 km Umweg. Hmmm, da hatte ich plötzlich keine Lust mehr auf Raglan und wollte kurzerhand den Tag als Fahr-Tag nutzen und direkt ins Northland fahren. Unterwegs ist mir noch Matamata eingefallen - ich bin heute wirklich planlos in der Gegend rumgefahren - denn ich habe wirklich den Abstecher nach Matamata gemacht. In Matamata wurden Teile von Herr der Ringe gedreht, und zwar viele Szenen aus Hobbiton - nach der Fertigstellung der Filme wurde wieder alles zurückgebaut. Momentan sind die dort aber wieder fleissig am aufbauen, denn es soll ein neuer Teil gedreht werden, der in der Vergangenheit (vor den Herr-der-Ringe-Teile) spielt. Gestern hatte ich einen Backpacker getroffen, der die Tour in Matamata auch gemacht hat und begeistert war. Die Tour war auch nicht schlecht. Nur hatte ich leider kein Wort vom Guide verstanden: Er war glaube ich über 60 Jahre und hat gesprochen, als ob er vergessen hätte, sein Gebiss einzusetzen. Naja, jedenfalls musste ich eine Geheimhaltungs-Erklärung unterschreiben und habe damit bestätigt, keine Bilder zu veröffentlichen wegen des laufenden Set-Aufbaus. Einige Leute haben es troztdem gemacht und sind dafür mit einer Geldbusse bestraft worden :-( Also keine Matamata Bilder.... Es wurde dort wirklich gebaut ohne Ende - teilweise hat es ja wieder extrem stark geregnet. Den Bauarbeitern war dies scheinbar egal. Der Guide zeigt uns, wie alles aufgebaut wird und welche Liebe zum Detail hier herrscht. Einmal musste eine Mauer wieder eingerissen werden, weil 3 Steine, die im Buch genau beschrieben waren, nicht naturgetreu nachgebaut wurden. Es war echt interessant. Im Anschluss an die Tour hat man den Tourteilnehmern noch gezeigt, wie man Schafe schert. Keine Ahnung, was das mit der Hobbiton-Tour zu tun hat, aber auch das war interessant und lustig anzusehen, wie so ein Schaft geschoren wird.

Danach bin ich weiter nach Auckland gefahren. Dort angekommen bin ich auf den Mount Eden gestiegen - der höchste Hügel (stiller Vuklan) in Auckland, von dem man aus einen super Blick auf die Stadt hat. Es dämmerte und wurde dunkel. Ich konnte ein paar schöne Nachtbilder schiessen.

Mittwoch, 15. September 2010

Tag 9 - Die Unterwelt von Waitomo

Heute morgen regnet es gar nicht - das ist ungewöhnlich. Da das Highlight des Tages erst um 10 beginnt, gehe ich nochmal den Kurzwanderweg von gestern abend. Ein wirklich sehr hübscher Wanderweg durch tiefen Dschungel, wo man durch natürliche Tunnel kraxeln muss oder sieht, wie ein Fluss im Untergrund im Felsen verschwindet.

Dann ging es mit der Tour zu den Glühwürmchen los. Wir werden mit dem Bus bestimmt eine halbe Stunde zum Ausgangspunkt der ersten Höhle gekarrt. Mit an Bord: ein weiterer Deutscher (die Deutschen sind auf der ganzen Welt verstreut :-) , zwei Israeli und zwei aus England. Der Guide - ich habe den Namen vergessen - war ein typischer Kiwi. Was er gut konnte: Über Australier lustig machen. Der erste Teil der Tour war ziemlich uninteressant für uns Pottensteiner: Eine Tropfsteinhöhle, die nichts anderes bietet als unsere aus Pottenstein. Grösstes Highlight war der Guide, der echt lustig war. Nach der ersten Höhle gab es erstmal Kaffee und Cookies mit Small-Talk und weiteren Kiwi-Witzen.

Dann das eigentliche Highlight: Wir steigen in eine Höhle hinab, knipsen alle die Lichter aus und sehen, dass die ganze Decke voller dieser Glühwürmer hängt. Der Guide erzählt uns zig Stories. Ich weiß nicht, welche bzw. ob diese stimmen. Wir steigen in ein Schlauchboot, was an einem Seil gesichert ist. Das Seil zieht sich an unserem kompletten Weg entlang und ist an der Höhlendecke befestigt. Immer wieder schiebt der Guide das Schlauchboot weiter und sichert das Boot an dem Seil oben. Mittlerweile sehen wir so viele Glühwürmer, dass es aussieht wie in der Milchstraße. Das ist der beste Vergleich: Wie Sternenhimmel. Echt cool. Leider konnte man kaum Bilder schießen. Mit Blitz war der Leuchteffekt der Würmer weg und ohne Blitz hat es verwackelt.

Nach diesem Highlight wollte ich noch eine schöne Wanderung von Waitomo aus machen. Sie führte über diese immergrünen Hügel mit Wahnsinns-Aussichten. Man musste des Öfteren über Drahtzäune klettern. Abrupt wurde die Wanderung an einem Drahtzaun von heranstürzenden Kühen beendet. Man, war ich froh, dass ein Draht (ja es war genau EIN windischer Draht) zwischen den Kühen und mir war. Es waren bestimmt 40 Kühe - keine Ahnung, was die gegen mich hatten. Zwei "gscht" hat leider nix bewirkt. Vielleicht verstehen die nur Englisch :-)

Dienstag, 14. September 2010

Tag 8 - Mount Taranaki

Diesen Eintrag möchte ich beginnen mit: Neuseeland ist ein geiles Land. Die Reise hat heute einen Höhepunkt erreicht. Als ich heute Morgen aufwachte, war es noch dunkel. Ich konnte Sterne am Himmel erkennen, was die Chancen steigen lassen, gutes Bergwetter zu bekommen. Als ich nach dem Frühstücken die Farm verlassen habe, bin ich den 500m Schotterweg auf die Strasse gefahren und plötzlich ist da ein Berg :-) Collin meinte, er sei seit einer ganzen Woche hier und hat den Berg vlt. 5 Minuten gesehen, bevor er sich wieder in seine Wolkendecke gekuschelt hat. Wenn er das tut, dann sieht man nicht mal, dass ein Berg da ist.

Der Anblick war wirklich atemberaubend. Und das Beste: Es ist während meiner ganzen Wanderung so geblieben. Ich konnte den Nebenkrater ganz gut sehen, den ich erklimmen wollte und konnte auch genau sehen, dass da oben alles in Schnee gehüllt ist. Naja, jedenfalls fahre ich zum Visitor-Center von wo aus der Wanderweg beginnt. Der Weg selbst fürhrte erstmal durch dichten Regenwald - bestimmt eine 3/4 Stunde. Es war recht schlammig und die Pfützen tief und matschig. Irgendwann kommt man an ein kleines Unterstell-Dach vorbei. Da hat es ganz leicht getröpfelt. Die Folge war ein super Regenbogen. Man konnte bereits von hier schon super weit auf die grünen Hügel sehen. Danach gehe ich noch ca. eine halbe Stunde bergauf und geniesse dort die Aussicht, denn ganz hoch will ich nicht, da Schnee liegt und sich weiter oben auch Nebel gebildet hat. Aber auch von hier hatte man eine grandiose Aussicht. Nach bestimmt 20 Minuten Landschaft genießen mache ich mich wieder zum Abstieg.

Ich besuche noch kurz die Dawson Falls - ein Wasserfall, der 20 m in die Tiefe stürzt und fahre dann weiter Richtung Waitomo. Als ich mich nochmal zum Berg umdrehte, war er wieder komplett verschwunden. Ich hatte genau das 5 Stunden Zeitfenster erwischt, wo er zu sehen war. Die Fahrt nach Waitomo war zwar die erste halbe Stunde recht langweilig, dann gings aber wieder los - so wie gestern - Valley after Valley. Sagenhaft.

Zum Abschluss bin ich in Waitomo noch den Kurzwanderweg gegangen, und zwar als es dunkel wurde. Und tatsächlich konnte ich noch die Glühwürmchen entdecken. Das war mal ein perfekter Tag, der kaum mehr zu toppen ist.

Für morgen habe ich mich für die Spellbound Glowworm Tour eingebucht. Hoffentlich findet diese statt :-) Ab 4 Leuten geht die Tour - zwei sind schon angemeldet.

Tag 7 - Weg nach Mount Taranaki

Es gibt mehrere Möglichkeiten Von Tongariro an die Westküste zu kommen: Die Kürzeste ist der Forgotten World Highway, aber die Strecke ist nicht komplett geteert und deswegen zeitraubend. Dann gibt es noch die Route über Hamilton und die Route über Wanganui. Letztere wählte ich. Ich weiß nicht, wie oft ich Anfangs auf dieser Route den Scheibenwischer nachjustieren musste. Teilweise alle paar Sekunden - und das ist nicht übertrieben. 3 Stunden Autofahrt stehen an - die lange Fahrerei ist für mich das Schlimmste, wenn man Alleine reist: normalerweise super langweilig.

Aber diese Fahrt durch die immergrünen Täler hat sich als echtes Highlight herausgestellt und war total kurzweilig - einer der besten Autotouren, die ich je gemacht habe. Nach jeder Kurve hatte man einen (neuen) Blick in ein (neues) Tal und einen neuen Aha-Effekt. Es war einfach nur sagenhaft schön. So schlecht wie es auf dem Tongariro war, so toll war diese Fahrt nach Wanganui. Ich habe in jeder Bucht angehalten, die ich gefunden habe. Einige Fotos von den Ausblicken sind in der Galerie zu finden. Ich habe für die 80 km bis Wanganui ca. 2,5 h gebraucht, mit all den Stopps.

In Wanganui selbst war super Wetter (eigenes Mikroklima) und deswegen habe ich mir die Stadt ein wenig angesehen. Da ja mein Regenschirm heute kaputt gegangen ist, habe ich schnell Ersatz gebraucht und bin in Wanganui im Warehouse fündig geworden. Dann weiter nach Hawera. Die Landschaft ist zwar nicht mehr so atemberaubend, dafür scheint aber jetzt die Sonne auf die nassen grünen Hügel.

Mittlerweile hat es zu dämmern angefangen und ich habe keine Lust, im Dunkeln umherzukurven. Es gibt hier nur einen Backpacker mit Farmstay, den ich anpeile - zum Zelten ist es hier zu kalt. Dieser Backpacker ist so weit abseits vom Schuss: ich musste einen bestimmt 500 m langen, engen Schotterweg fahren. Dort habe ich Collin getroffen, ein Ire, der 1 Jahr nach Australien ausgewandert ist und nun keine Aufenthaltsgenehmigung mehr bekommt. Da er überhaupt kein Geld mehr hat, hat er für mehrere Wochen hier auf der Farm angeheurt und kann dafür umsonst wohnen. Er hat mir seine Story erzählt und wir haben bestimmt 20 Minunten Trainen gelacht, da er von Brisbane (Grosstadt) hierher in die Einöde kommt, wo es einfach nichts gibt - nichtmal einen Fernseher, so meint er. Internet ist zwar verfügbar und kostet 2 $ für 15Minuten, aber der Computer braucht schon 15 Minuten zum Booten und das Geld ist weg - und die Internetverbindung sowieso total langsam. Das, was er am Öftesten gesagt hat, war: "New Zealand is a disaster for me".

Tag 7 - Tongariro National Park

Für heute stand nochmal Tongariro National Park auf dem Programm, und zwar die Tama Lakes - eine 5Stunden Tour. Danach wollte ich direkt nach New Plymouth fahren - so der Plan (wenn man in Neuseeland überhaupt planen kann). Ich fahre also morgens in das Berg-Dorf mit dem lustigen Namen - Whakapapa (gesprochen: Faka-Papa :-) von dem aus die Wanderung zu machen ist. Je näher ich mich allerdings dem Berg nähere, desto zugezogener wird es und desto mehr regnet es. Im Visitor Center meinte die nette junge Lady, dass der erste Teil der Wanderung gut machbar ist (zu den Taranaki-Wasserfällen - breit ausgebauter Weg). Wenn ich dann die Leitpfosten, die den weiteren Weg markieren, aufgrund des Nebels nicht mehr erkennen kann, soll ich doch besser umdrehen. Ich stiefele also los - der Regen wird immer stärker. Die grösste Herausforderung des ersten Teils des Weges ist es, die teilweise mehrere Zentimeter tiefen Pfützen zu umgehen. Nach dem ersten Teil des Weges frage ich mich nun, ob ich weiterlaufen soll, wobei man die Lakes sicherlich nicht so sieht, wie bei schönem Wetter, sondern wahrscheinlich eher gar nicht. Trotzdem wollte ich mal in den Weg "reinschnuppern". Die erste Schwierigkeit nach 500m: Die Querung eines Flusses über herausragende Steine - der Fluss ist bestimmt 20cm tief. Ein Tritt neben einen Stein und ..... Ich habs geschafft, ohne nass zu werden - zumindest von unten, denn der Regen wurde (angepeitscht durch den immer stärker werdenden Wind) immer ungemütlicher. Ich entschliesse also, nicht weiterzugehen, da die Regenklammotten dem nicht gewachsen sind. Ich gehe also zurück und springe ohne Verluste wieder über den Fluss und komme zu den Taranaki Falls - einem Wasserfall, der 20m in die Tiefe stürzt. Der Wanderweg zurück ähnelt dem im Yosemite Park (Bridal Falls) und ist ganz nett. Zurück bin ich aber dermassen durchnässt, dass ich erstmal eine Suppe in einem Cafe gegessen habe, um mich wieder aufzuwärmen. Ich hätte noch einen weiteren Track gehen können, entschliesse aber, weiterzufahren, da es einfach keinen Spass macht, bei solch einem Wetter zu wandern. Ein echter Minustag.

Randbemerkung: Zu allem Übel ist auf dieser Tour auch noch mein kleiner Regenschirm kaputt gegangen. Ein Schirm ist insofern wichtig, als dass man bei Regen die Fotokamera etwas schützen kann und doch noch mal ein Bild schiessen kann.

Sonntag, 12. September 2010

Tag 6: Taupo

Heute habe ich mich mit der Gegend um Taupo beschäftigt. Früh hat es natürlich wie so oft gekübelt ohne Ende. Da aber hier gemeldet wurde, dass es nur einige Schauer gibt, wusste ich, dass es bald aufhört

Zunächst habe ich die Huka-Falls besichtigt. Der Waikato, einziger Abfluss des riesigen Lake Taupo (er hat 47 Zuflüsse!!!) zwängt sich durch einen langen nur wenige Meter breiten Felskanal bevor er 10m über die Huka Falls stürzt.

In der Kraft dieses Flusses steckt natürlich viel Energie, die man sich in Form eines Staudamms zunutze gemacht hat. Dies ist auf starke Kritik gestossen, da viele Stromschnellen entfernt wurden. Ein paar mal am Tag werden die Schleusen geöffnet und die Aratiatia Rapids füllen sich wieder. Dieses Schauspiel habe ich mir angesehen.

Dann gings weiter zu Craters of the Moon. Die Landschaft dort gleicht einer Mondlandschaft und aus jedem Loch dampft es - mitten im Dschungel.

Ein kurzer Walk am Lake Tapo rundeten die Sache ab und ich bin weitergefahren nach Turangi. Dort habe ich mich erstmal in einem Backpacker eingebucht und bin dann weitergefahren nach Tokaanu. Dort gab es heisse Quellen zu besichtigen, die ein Thermalbad speissen. Da ich noch etwas Zeit hatte, habe ich mich im Thermalbad etwas relaxed.

Nachtrag: Gestern beim  Tongariro Crossing habe ich leider meine Base-Cap verloren/liegen lassen. Ich musste mir heute Ersatz besorgen :-( Eine Base-Cap ist unwahrscheinlich wichtig gegen Regen....

Wetter in Neuseeland

Man, ich hatte schon mit Regen gerechnet - aber was hier alles runterkommt ist schon der Wahnsinn. Gute Regensachen sind absolut Pflicht. Ich hatte noch keinen Tag ohne dass es geregnet hat. Jeans sind hier absolut Fehl am Platz.

Ein Einheimischer in Rotorua meinte, dass es zig Mikro-Klimazonen in Neuseeland gibt und weil das Wetter von mehreren Seiten auf die Insel drückt, es schwer vorzusagen ist. Die meisten Vorhersagen ausländischer Wetterdienste sind oft ungenau oder falsch. Die Web-Seite, nach der sich die offiziellen iSites richten, ist metservice. Wenn man im iSite nach dem Bergwetter fragt, schauen sie dort immer nach. Und ich habe es mal eine Zeit lang verfolgt: Es stimmt meist auch für das Umland. Morgen, wo ich den Tongariro Nationalpark nochmal besuchen will, schreiben sie am Morgen einige Schauer und  geht Nachmittag über in Regen. Da muss ich mich sputen :-)