Ich bin dann mal weg ...

Kosten

Da der Urlaub bald zu Ende geht, stellt sich natürlich die Frage nach den Kosten. Ich habe mal ganz grob überschlagen und eine Zahl im Kopf. Was glaubt ihr, was dieser 6 wöchige Urlaub gekostet hat, mit allen drum und dran. Auflösung gibt es dann, wenn ich wieder zuhause bin und die Zahlen aufaddiert habe. Also, haut rein - abstimmen kostet nichts :-)

Kosten

Mittwoch, 29. September 2010

Tag 22: auf dem Weg zum Franz-Josef-Gletscher

So wie es gestern aufgehört hat, so ging es heute weiter: Als ich aufgestanden bin habe ich mich extra rausgeschlichen aus dem Zimmer, dass die Quasselstrippe nicht aufwacht. Doch ich glaube, sie war schon wach und hat nur darauf gewartet, dass ich aufstehe. Innerhalb 2 Minuten ist sie an meinem Tisch gesessen und es ging weiter. Ich dachte nur an Eines: Ich muss hier weg. Ich glaube, ich habe auch von ihr geträumt. Zumindest dachte ich, ich hätte sie ein paar mal im Raum umherflitzen sehen. Wahrscheinlich hat sie mich da auch vollgequasselt. Es kam beim Fruehstück Gott sei Dank mal kurz der Besitzer des Hostels und Ruckzuck hat sie den in den Klauen gehabt. Hehe.

Heute hats natürlich wie angekündigt geregnet. Das Wetter war mies. Am Tag zuvor ist auf den Nachrichten gekommen, dass es im ganzen Land regnet. Also ist auch egal, wo ich heute hinfahre. Es regnet sowieso überall und deswegen beschliesse ich, nicht über den Arthurs Pass an die Ostküste zu fahren, sondern zuzusehen, die Westküste so schnell wie möglich hinter mir zu lassen. Das Ziel heißt also Franz-Josef-Gletscher.

Unterwegs gibt es natürlich einige Stopps, wie zum Beispiel die längste Ein-Personen-Hängebrücke Neuseelands über den reissenden Buller River. Es ist eine besondere Erfahrung über die 110 m lange Brücke zu gehen: Es sind unten zwei Seile gespannt, auf denen ein schmales Trittgitter liegt. Weiter oben sind auch zwei Seile gespannt, die als Handlauf dienen. Zwischen den unteren Seilen und den oberen Seilen ist ein Maschendrahtzaun, damit man nicht durchrutscht. In der einen Hand hatte ich den Schirm, in der anderen den Foto. Anhalten war also nicht. Es war eine wackelige Angelegenheit. Puuh.

Die Fahrt bis nach Westport ging dann durch die Buller-Schlucht entlang am Buller River. Es war eine sehenswerte Autofahrt. Bei Westport kam ich dann an die Ostküste. Man kommt nicht direkt nach Westport rein, sondern fährt etwas dran vorbei. 15 km von Westport kam dann plötzlich ein Schild: 110 km keine Tankstelle. Hmm, ich hatte noch 3 Striche. Umdrehen und 30 km Umweg in Kauf nehmen wollte ich nicht - so ist es auf jeden Fall bis nach Greymouth - zur nächsten Tankstelle - verdammt eng geworden. Ich musste am Schluss sehr langsam fahren, dass es reicht :-(

An der Westküste ist das Wetter immer schlechter geworden. Zum Regen kam auch noch Nebel dazu - teilweise war die Sicht unter 100 m!!! Ich dachte nur: Die Westküste so schnell wie möglich hinter dich bringen :-$ Es kamen dann die Pancake Rocks. Es gibt sogar einen Wikipedia Eintrag dazu. Ich dachte eigentlich, man sieht sowieso nix. Aber es ging einigermassen. Trotzdem war das Wetter mehr als ungemütlich und man hat versucht, den 20 minütigen Rundwanderweg so schnell wie möglich hinter sich zu lassen.

Ich komme nach Greymouth zum Tanken :-) und schaue mir die Stadt etwas an. Viel gibts aber nicht zu sehen und ich fahre weiter nach Hokitika. Hier gibt es einen Indoor-Tierpark, wo man auch Kiwis zu Gesicht bekommt. Das trifft sich gut, dann kann es draussen regnen. Ich besuche diesen und mache meine erste Kiwi-Erfahrung. Allerdings sind es Nachttiere, der Raum extrem abgedunkelt und deswegen keine Kamera erlaubt. Leider keine Bilder von den Kiwis :-(

Es geht weiter ins Franz-Josef-Village. Ca. 45 km vor dem Village komme ich an einen See. War die Sicht doch recht eingeschränkt bis hierher (ich fahre mit Sicherheit schon lange genau neben den Alpen rum - man sieht sie aber nicht, wegen dem Nebel), ist es wie durch ein Wunder plötzlich aufgehellt. Kurz darauf sehe ich das hier - nicht spektakulär für uns bergverwöhnte Süddeutsche, aber ich war um 2 Dinge froh: 1. es hat das Regnen aufgehoert, 2. man sieht ein bisschen was.

Ich komme im Franz-Josef Village an und kann Berge sehen. Was ist denn hier los: Kein Tropfen kommt vom Himmel mehr und kein Nebel. Beim Einchecken wird mir erklärt, wo die Walks losgehen und wie lange sie dauern. Es sind viele Short Walks und ich mache mich natürlich noch auf zum Gletscher, weil das Wetter ja ganz Ok war mittlerweile.

Was ich jetzt sehen durfte war unwahrscheinliches Glück, denn meist ist es hier (insbesondere im Frühjahr) zugenebelt. Ich hatte freie Sicht auf den Franz-Josef-Gletscher ohne Regen. Der Hammer. Bei dem einen Short Walk kann man sich fast bis auf 100 m dem Gletscher nähern, obwohl eine Tafel und eine Wegsperrung darauf hinweist, dass das Flussbett, durch das man sich dem Gletscher nähert, schnell überflutet werden kann.

Einer der Short Walks geht dann zu einem kleinen See in dem sich die umliegenden Berge spiegeln. Der See liegt genau da, wie man ihn für das perfekte Bild braucht. Wer den wohl angelegt hat?

Randbemerkung:
Heute hat sich Apollo wegen der Kratzer in der Stossstange gemeldet: Der Schaden beläuft sich auf 130 $ zzgl. 75 $ Bearbeitungsgebühr. Auf meine Anfrage, was denn mit dem seiner Versicherung ist, der den Schaden verursacht hat, kam nur die Antwort: Es ist kein Name bekannt. Über das Nummernschild kommt man nicht so einfach an den Namen ran. Eeek. Was ist das für Land. Somit bleibe ich auf den Kosten sitzen - wenn nicht die Versicherung in Deutschland zahlt :-(

1 Kommentar:

  1. werner.dotterweich@gmail.com29. September 2010 um 18:47

    siehste Bernd aus Schaden wird man klug. Die 200 Dollar werden dich aber auch nicht umbringen. Machst halt mal einen Ausflug weniger und du hast die Sonderausgaben wieder drin. Lass dich nicht unterkriegen und mach weiter so!!

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