Heute war Reisetag. Um 5:15 Uhr werde ich zum Airport gekarrt. D. h. Aufstehen um 4:30 Uhr. Puuh. Mit meinem super Handy, das nicht nur einen schrecklichen Piepton ausstößt, sondern auch vibrieren kann, hab ich den Zeitpunkt nicht verpasst. Es hat alles bestens geklappt und auch der Fahrer war just in time da. Der Flug war unspektakulär, wenn man mal von den Aussichten auf die Südinsel absieht (Nordinsel war bedeckt). In Christchurch werde ich von Apollo abgeholt. Ich frage die Fahrerin, wie es hier nach dem Beben so läuft in Christchurch. Sie meinte, dass es seit dem schweren Beben vor 3 Wochen immer wieder welche gegeben hat und noch ein schweres in nächster Zeit erwartet wird :-( Erst heute, vllt. 2 Stunden bevor ich gelandet bin, hat die Erde wieder mit 4,5 gebebt. Nachts, so meint sie, sind die Beben klar spürbar und furchteinflössend - tagsüber weniger, da man ständig in Bewegung ist.
Der Papierkram geht in Christchurch wesentlich schneller als in Auckland. Sie fragt mich, ob ich für 50 $ Schneeketten leihen will. Schneeketten? Gestern hat es im südlichen Teil erst 30 cm Neuschnee runtergehauen ab 800 m. Oje, und ich wollte meine Reise eigentlich in den Voralpen beginnen. Ich entschliesse also (auch auf Anraten von mehreren Leuten), die Reise gegen den Uhrzeigersinn anzutreten. Die Schneeketten habe ich mir auch ausgeliehen, just in case. Das Auto ist übrigens exakt das Gleiche.
Um kurz nach 9 bin ich schon wieder eingerichtet und auf der Road - nächster Stopp Kaikoura. Die 180 km lasse ich schnell hinter mir - landschaftlich ist es hier anders: die ersten 20 km habe ich immer die Ausläufer der Alpen links im Blick. Dann folgt absolut langweiliges Farmland bis ca. 20 km vor Kaikoura. Da gehts wieder los mit den Bergen. Man sieht, dass diese Berge (hier) ab ca. 1400 m schneebedeckt sind. Man fährt die letzten 20 km an einer sagenhaften rauen und zerklüfteten teils steilen Küste entlang, was immer wieder zu Stopps eingeladen hat.
Um 12 Uhr war ich dann dort angekommen und bin ins iSite gestiefelt, wo ich eine Wal-Tour per Boot buchen wollte. Kaikoura ist für seine Wale bekannt, die hier zuhause sind (Pottwale - Orkas sind hier wenn dann nur auf der Durchreise) und das für Wale bekannteste Gebiet in Neuseeland mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit, dass man die Tiere auch zu Gesicht bekommt. Pottwale legen das am besten kalkulierbare Verhalten an den Tag: Sie tauchen etwa 45 Minuten zur Nahrungssuche in die Tiefe, pumpen dann etwa 10 Minuten die Lungen mit Sauerstoff voll und tauchen dann so ab, dass dabei die Schwanzflosse aus dem Wasser ragt.
Eine Tour um 12:45 beginnt und ich komme auf die Warteliste, da ausgebucht. In der Zwischenzeit habe ich mir eine Unterkunft besorgt und was zu Essen. Die Bootstour ist dann leider wegen hohen Wellengangs komplett ausgefallen.
Kaikoura hat aber auch einige Attraktionen an Land, denn hier kommen Berg und See zusammen. Die Berge alleine gesehen schauen nicht anders aus als bei uns die Alpen. Nimmt man noch die See dazu schafft das ein einzigartiges und sagenhaftes Panorama. Ich gehe bei herrlichsten Sonnenschein einen 2 stündigen Küstenwanderweg auf der Halbinsel mit diesem atemberaubenden Panorama im Hintergrund. Hier befindet sich der höchste Berg Neuseelands ausserhalb der Südalpen mit 2885m.
Morgen dann ein neuer Versuch, die Wale per Boot zu Gesicht zu bekommen. Wenn das nicht klappt, dann werde ich einen Flug buchen als Alternative, um die Tiere aus der Luft zu beobachten. Vielleicht mache ich auch beides. Aus der Luft hat den Vorteil, dass man das wahre Ausmass der Tiere sieht - hat aber den Nachteil, dass man kein typisches Flossenbild bekommt.
Am Abend dann im Hostel habe ich Sophie wieder getroffen, die mir bereits am Tag 1 und 2 über den Weg gelaufen ist. Da laust mich doch der Affe, so kanns gehen. Dann war da noch ein junges Pärchen, wo er beim Brose in Hallstadt arbeitet, und zwar im Team vom Peter (der Bruder vom Hans). Man, ist die Welt klein.
Übrigens: heute war der erste Tag, wo kein Tropfen Regen runterkam :-D
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